Über das Schreiben

1.) Jede Stunde besitzt ihre eigene Qualität. Finde die passende Zeit und Umgebung für dich, um ungestört und ohne Ablenkung konzentriert schreiben zu können. Hier gibt es keine »perfekte« Vorgabe, die für jeden gültig ist. Sei glücklich, dann arbeite mit Liebe, mit Freude und Begeisterung für das, was du tust.

2.) Wenn die äußeren Umstände nicht so sind, wie du sie dir idealerweise erhoffst, blende die Welt und ihre Sorgen oder Nöte vorübergehend aus. Es gibt immer Dinge oder Umstände, an denen du jetzt im Moment nichts ändern kannst. Lasse nicht zu, dass sie dich deiner Kreativität, Kraft und innerer Zufriedenheit berauben. Wende dich Dingen zu, die dir Freude und Glück bereiten. — Es ist immer besser, tätig zu sein als untätig zu bleiben.

3.) Versuche nicht, das Rad neu zu erfinden. Jede Geschichte und Dutzende ihrer Variationen wurden bereits erzählt. Finde dich damit ab, dass du nicht der Erfinder der Geschichte bist. Aber, was du machen kannst, ist: Du kannst glücklich sein, und sie dann auf deine Art und Weise erzählen.

4.) Aller Anfang ist schwer. Daher: Arbeite kontinuierlich, nur dadurch entwickelst du Routine und Momentum — also den inneren Schwung oder Antrieb, der es dir möglich macht, Schritt für Schritt voranzukommen. Pausen zur Erholung sind gestattet. Aber lasse diese nicht zu lang werden, denn es schleicht sich ansonsten eine innere Trägheit, Leere, Frustration und Lethargie ein. Diese Erdenschwere zu überwinden, wirft dich wieder an den Anfang zurück, wo alles nur behäbig, langsam und zäh vorangeht. Völlig gleich, wie viel du schon geschrieben hast, du wirst dann das Gefühl haben, erst einmal das Alphabet wieder neu erlernen zu müssen. Sei glücklich und bleib in Bewegung.

5.) Warte nicht »auf die große Inspiration von oben«. Nutze die Zeit. Schreib lieber zehn Seiten, auch wenn sie dir erst einmal als »minderwertig« erscheinen mögen. Aber du hast dann erst einmal zehn Seiten zum Lesen. Zehn Seiten, mit denen du arbeiten, an denen du feilen und die du aufpolieren kannst. Ansonsten wirst du dich in die Reihen derer gesellen, die schon seit zwanzig Jahren davon sprechen, »irgendwann einmal« auch etwas schreiben zu wollen. — Ist es dir heute nicht möglich, zu schreiben: Morgen ist auch noch ein Tag. Zwing dich nicht. Sei lieber glücklich.

6.) Erlerne die Regeln des Schreibens. Das, was sich für dich als nützlich erweist, behalte. Das, was sich als unpraktisch erweist, wirf getrost weg und sei glücklich damit.

7.) Arbeite niemals gegen dich selbst, um »anderen Leuten zu gefallen«. Sei lieber glücklich und schreibe nur das, was dich innerlich beflügelt und dir Auftrieb gibt.

8.) Sei glücklich und dankbar. Jetzt. Du wirst nicht glücklich, indem du zuerst irgendetwas anderes anstrebst als das Glück selbst.

9.) Halte innere und äußere Balance.

10.) Zu jedem Zeitpunkt strebe an, nur das dir Bestmögliche zu geben.